Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Mitglied im Deutschen Ritterschaftsbund
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 427 mal aufgerufen
 Treffpunkt für Geschichtlich Interessierte
Konrad von Haltenberg Offline

Herrführer, Ansprechpartner für Veranstalter.


Beiträge: 260

27.11.2008 09:43
Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten

Gott zum Gruße,
hier ein kleines Gedankenspiel für unsere Freunde des Mittelalters,
Euer Bruder Konrad

Die Theorie vom Erfundenen Mittelalter (auch Phantomzeit-Theorie, Fantomzeit-Theorie; kurz: PHZ, FZ) besagt, dass etwa 300 Jahre ab dem 7. Jahrhundert beginnend erfunden wurden.

Die in Deutschland verbreitete Version geht auf Heribert Illig zurück. Er vertritt die Ansicht, man könne mit der Entfernung angeblich erfundener Jahre die Chronologie des Mittelalters korrigieren. Hans-Ulrich Niemitz, der sich dieser Theorie anschloss, nannte den Zeitraum dann Phantomzeit, da das Fränkische Reich nach Chlodwig I. ein Produkt der Fantasie oder der Täuschung gewesen sei. Insbesondere haben laut dieser Theorie Personen wie Karl der Große und die anderen Karolinger vor Karl III. dem Einfältigen entweder überhaupt nicht existiert, oder sie sind vor 614 beziehungsweise nach 911 einzuordnen.

Von den Geschichtswissenschaftlern und Mediävisten, die sich bisher zu dieser Theorie geäußert haben, wird sie zurückgewiesen. In der Öffentlichkeit hat die These aber ein gewisses Interesse gefunden.

Die Theorie vom Erfundenen Mittelalter ist eine Form der Chronologiekritik, deren hypothetische Grundlagen insbesondere in folgenden Bereichen liegen: Kalenderkunde, Astronomie, Diplomatik, Archäologie, Architekturgeschichte und Historische Geographie.

Die Theorie hat ihren Ursprung und damit ihre erste Grundlage in der Kritik des tradierten Kalenders. Heribert Illig kam auf die Theorie vom Erfundenen Mittelalter durch seine Annahme, dass die bei der Kalenderreform durch Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 vorgenommene Berichtigung des julianischen Kalenders von zehn Tagen um drei Tage zu kurz ausgefallen sei und eigentlich 13 Tage zu streichen gewesen wären, um die Frühlingstagundnachtgleiche wieder am 21. März feiern zu können. Illig leitete aus dieser These die fehlenden drei Jahrhunderte ab, die er in der Ausgabe Zeitensprünge 3/1993 auf genau 297 Jahre berechnete und den in Frage kommenden Zeitraum auf die Spanne September 614 bis August 911 eingrenzte.

Das mittlere Sonnenjahr hatte im Jahr 46 v. Chr. die Dauer von 365,2423 Tagen (Veränderung durch Präzession). Bei Einführung des julianischen Kalenders lag der astronomische Frühlingsanfang auf dem 23. März. Bis zum ersten Konzil in Nicäa im Jahre 325 n. Chr. waren 360 Jahre vergangen, was eine Verschiebung von 2,77 Tagen bedeutete und zur Folge hatte, dass der astronomische Frühlingsbeginn auf den 21. März im julianischen Kalender gewandert war.

Das erste Konzil von Nicäa veränderte jedoch nicht formell den julianischen Kalender, sondern legte den 21. März als Frühlingsbeginn für die weiteren Berechnungen des Osterdatums fest. Bis zur Kalenderreform im Jahre 1582 hatte sich in den vergangenen 1257 Jahren der astronomische Frühlingsbeginn vom 21. März um 9,73 Tage auf den 11. März verschoben,[1] weshalb Papst Gregor XIII. die Kalenderreform im Jahr 1582 in der maßgeblichen päpstlichen Bulle Inter gravissimas verfügte und den 11. März mit der zehntägigen Korrektur auf den 21. März zurückverlegte.

Die Gesamtabweichung seit Einführung des julianischen Kalenders im Jahr 46 v. Chr. hatte sich bis 1582 auf insgesamt 12,48 Tage aufsummiert. Im Vergleich des 23. März als Frühlingsbeginn im julianischen Kalender von 46 v. Chr. und der Umrechnung des Jahres 2008 beträgt die Differenz 15,91 Tage (exakt 16 Tage im Jahr 2020). Die von Illig aufgestellte Behauptung der fehlenden drei Tage ist nicht nachweisbar, da nicht vorhanden. Die Wissenschaft sieht daher den 21. März 325 als Referenzdatum für den Frühlingsanfang nicht als widerlegt an.

Marshall Offline

Ratsmitglied & Ritter des Johanniterordens


Beiträge: 55

27.11.2008 17:51
#2 RE: Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten

Super wir sind also keine Mittelalterfans sondern Phantomzeit-Theoriefreaks kurz PHZ ist doch ganz logisch oder?
Gruß der Bombast

Lechritter Offline

vom Kreuzzug zurück um im Königreich Ordnung zu schaffen ! Administrator


Beiträge: 226

27.11.2008 17:53
#3 RE: Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten
PHZ geiler ausdruck .ah was bist du ein PHZ geil klingt wie nen Pilz oder ne Krankheit, geil steh ich drauf
Fra Berthold VI., der Jünge Offline

Graf von Henneberg, Ritter & Fechtmeister des Johanniterordens


Beiträge: 166

28.11.2008 20:25
#4 RE: Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten

Klingt zwar interessant und wurde angeblich eingeführt, wegen der Angst vor dem Ende der Welt zum Millenium. Diese Theorie wurde aber von der Dendrochronologie bereits widerlegt, die anhand von Jahresringen von Holz fast lückenlos Gegenstände zeitlich zuordenen kann.




"Deus lo vult!"

Die Inquisition Offline

Großkomtur und Ordensritter der Johanniter


Beiträge: 31

28.11.2008 23:20
#5 RE: Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten
Nanana, aber vielleicht haben ja auch die Außerirdischen von Däniken die Holzringe so eingeschnitzt, dass...?

Lasst Euch nicht von den Sarazenen auf falsche Fährten in schlüpfrige Welten-Diskussionen locken (jeder weiss doch: der Papst ist unfehlbar) und spart Euch diese frevlerischen Gedanken.
Ihr seid alle nur Schafe in der Matrix des Herrn.

Also blökt ihr nur brav und vertraut auf euren Hirten, damit er Euch ins Paradies bringe,

Die Inquisition
Sergey Offline




Beiträge: 103

29.11.2008 09:03
#6 Dendrochronologie Zitat · Antworten

.
Mir der Präzise der Dendrochronologie stimmt es vollkommen. Und die Sarazenen und Außerirdischen haben hier wenig am Werk :))








*** jiver-svarupa hoi - nitya Krishna-das ***

Konrad von Haltenberg Offline

Herrführer, Ansprechpartner für Veranstalter.


Beiträge: 260

29.11.2008 10:34
#7 RE: Das erfundenen Mittelalter Zitat · Antworten
Mein guter Henneberch. Welch brillanter Gedanke meine innig geliebter Bruder und Fechtmeister.
Fra Konrad
 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor.de
Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz